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Von Eindhoven nach Pisa

Die Logistik bis in die Toskana ist nicht ganz ohne. 1150 km mit dem Auto oder fliegen und Rad verpacken oder fliegen und Rad mieten. Ich hab mich für Letzteres entschieden. Gerlinde hat mühevoll den Flugvon Eindhoven entdeckt 1 Stunde hin und dafür schon einen Tag eher in Pisa, anstatt in einem langweiligen Hotel am Frankfurter Flughafen zu nächtigen. Eindhoven ist erwartungsgemäß Niederländisch entspannt. Nicht so voll, gut organisiert und gelassen freundlich. Das Handgepäck wird gründlich kontrolliert, Kinder halten eine kleine, besondere Aufmerksamkeit und auch der Weg zum Flieger istpragmatisch einfach organisiert: kein Bus, kein aufwändiger Arm, einfach einige Legi-zäune mit Türen so verschachtelt, dass jeder zu Fuß nur zu seinem Flieger kommt.
In Pisa angekommen, dann die 10 Minuten Fußweg zum Radverleih und das Rad abgeholt. Es ist nicht wie bei Hürzeler das von der letzten Saison, ob es macht einen ordentlichen Eindruck.
Auf dem Weg zum Abendessen bin ich dann mehr oder weniger zufällig schon zum „ sakralen Bezirk“ gelangt und habe in der ersten Reihe den Vorabend Drinkgenommen. Ich liebe Regenschirm, Fotos und zumindest ein ganz ordentliches scheint gelungen. Das Abendessen war so Nana, dafür entschädigt der Rückweg, mit einigen spektakulären blicken auf die illuminierten Gebäude.
Das helle, südliche Licht, dass durchdie Rollladenritzen lugt war nicht ganz ehrlich. Die Straße war nass, und es nieselt ganz leicht – keine Einladungen morgen mit einer Erkundungstour zu beginnen. Also Sightseeing. Die Idee, dass esum 10:00 Uhr noch schön leer sei, war doof. Irgendein Kreuzfahrtschiff hatte bereits fest gemacht und seine Insassen verpflichtet nach Pisa zu fahren. Strategie: immer die Horden abpassen unddazwischen die Sehenswürdigkeiten genießen.
Für nur zehn Euro gibt es ein Ticket für alle Sehenswürdigkeiten. Weitere fünf Euro für die Stadtmauer. Im Museum beeindruckt michsehr die Skizzen für die Fresken in Campo Santo. fantastisch präsentiert und zu tiefst beeindruckend! Anschließend direkt rüber zum Campo Santo. Außer einer nervigen Touristengruppe kaum Besucher.Die spektakulären Fresken über die zu erwartenden Qualen in der Hölle. Lass mich kaum los zum meinen, erinnere ich mich an meine erste Reise durch Italien. Damalsschon fand ich diese Darstellungen beeindruckend. Was mich heute bewegt: welche enorme Wirkkraft mögen diese Bilder auf die Menschen vor rd. 900 Jahren gehabt haben? Die angedrohter Strafen imjenseits haben sicherlich den ein oder anderen zu einem Gottes flüchtigen Leben verleitet im wesentlichen wurde dadurch aber das Wort und die Macht des Priesters und der Kirche eine absoluteBedeutung gegeben. Sie, so habe ich die Bilder vor nunmehr fast 40 Jahren sicherlich nicht gesehen.
Der anschließende Spaziergang auf dem Stadtmauer war wunderbar. Zunächst einanderer Blick auf Baptist Terium und diese wundervolle Fassade. Dann weiter mit Voyeurblick in die Vorgärten reicher Bürger aus Pisa, aber auch mit Blick auf das alltägliche Leben. Denn diese Stadtvermittelt durch aus den Eindruck, als gäbe es hier noch Menschen, die ihren Alltag hier verbringen. Anders als in vielen Touristenmetropolen. 

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